Ich war heute wieder einmal im Wald. Bin 20 Minuten hoch spaziert und habe mich dann am sonnigsten Platz hingesetzt und gelauscht. Beobachtet und gefühlt. Das geniesse ich immer sehr. Es ist so mystisch. Vor allem jetzt im Spätherbst. Wo die kleinen Blätter der Buche wie in der Luft tanzen. Es raschelt und pfeift. Und dann kommen mir immer haufenweise Gedanken. Gedanken über Selbstverständlichkeiten die eigentlich keine sind, über Erzähltes, über Gesundheit und Krankheit, über den Tod. Manchmal aber auch ganz Banales. In letzter Zeit läuft mir zum Beispiel immer das Lied nach von den Toten Hosen „ und alles nur weil ich Dich liebe… „ kennt Ihr das? Da ist mir eingefallen, dass ich mal so ein kleines Gedicht über das Verliebtsein geschrieben habe. Und als ich zu Hause war und Kaffe getrunken habe, kam mir dann ein Text in den Sinn, den ich gleich aufgeschrieben habe. So werde ich nun beide Texte gegenüberstellen. Vielleicht mögt Ihr es ja gerne lesen an diesem Sonntagabend. Vielleicht aber auch nicht.
Verliebt
Du
Dir begegnet, dich gesehen, Dich gehört und Dich bestaunt, hab nur hingeschaut und nicht mehr wieder weg. Wusste nicht die Farben der Blumen, hat’s geregnet, gar gehagelt? Für diesen Moment gab’s nur Dich und mich und sonst nichts auf der Welt
Liebe
Wir
Viel geschätzt, oft verletzt, viel verziehen, Gefühle vergingen.
Viel gestritten, oft gelacht, immer mal wieder an einen Anderen gedacht. Dich zu betrügen konnte ich nie wagen, warum – das kann ich nicht sagen. Zu viel miteinander erlebt und geteilt, da waren Grenzen in mir, ich war nicht bereit. Schon oft war ich kurz davor alles aufzugeben, hinzuschmeissen, wollte weg, habe versucht mich raus zu reissen , in ein neues Leben, auf und davon , doch dann kam die Leere, dann die Einsicht und die Liebe – die hat wieder gekeimt
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